Berlin - Junge Menschen sind laut SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach in der Coronakrise benachteiligt worden. Gegenüber dem Nachrichtenportal Watson sagte Lauterbach: "Es ist bis zum Schluss zu wenig für junge Menschen gemacht worden. Das war sehr bitter für sie."

Auf die Frage, wann ihm diese Benachteiligung aufgefallen sei, antwortete Lauterbach: "Eigentlich schon zu Beginn der Pandemie. Ich habe sehr früh dafür gekämpft, dass wir in den Sommerferien 2020 Luftfilteranlagen besorgen - um dann im Herbst weniger Schulausfälle zu haben. Ich habe mich immer stark dafür eingesetzt, dass die digitale Infrastruktur für Schüler verbessert wird. Digitaler Unterricht hat ja zum Teil nur bedeutet, dass Lehrer das Schulbuch eingescannt und es dann den Kindern per E-Mail geschickt haben. Das habe ich über meine 14-jährige Tochter hautnah erlebt."

Lauterbach weiter: "Ich habe mich, wie auch andere Wissenschaftler, schon früh intensiv für zwei Tests pro Woche an Schulen, Universitäten und in Betrieben eingesetzt. Es war klar: Wenn man zweimal pro Woche testet und Wechselunterricht macht, muss man die Schulen nicht schließen."

Andere verantwortliche Politiker wollte Lauterbach indes nicht kritisieren. Er meinte dazu: "Da geht es um Manöverkritik, an dem, was bestimmte Personen besser hätten machen können. Daran beteilige ich mich nicht. Ich will keinen Wahlkampf machen, indem ich Kolleginnen und Kollegen attackiere."

Ihm sei allerdings wichtig, sich gegen unzutreffende Kritik an seiner Person zu wehren. "Mir ist nur wichtig, dass ich selbst nicht für ein dauerhaftes Schließen der Schulen war. Die "Bild"-Zeitung schrieb kürzlich über mich, ich sei schuld, dass die Schulen so lange zu gewesen sind. Das ist nicht richtig und daher habe ich widersprochen. Aber ich greife nicht diejenigen an, die aus meiner Sicht mehr Verantwortung dafür tragen"

Foto: Polizeieinsatz in der Hasenheide (über dts Nachrichtenagentur)

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