Berlin - Die Vorsitzende der Lehrergewerkschaft GEW, Marlis Tepe, hat Forderungen nach einem Verzicht auf das Zentralabitur in diesem Jahr zurückgewiesen. "Die Idee, Lehrkräfte jetzt dazu zu verpflichten, Abituraufgaben wieder vor Ort zu erstellen, kommt zur Unzeit", sagte Tepe der "Rheinischen Post" (Montagausgabe).

"Viele Lehrkräfte haben das noch nie gemacht, die Zusatzbelastung wäre enorm. Das System der Poolaufgaben für das Abitur gilt seit vielen Jahren und hat sich bewährt", sagte Tepe. Sie forderte die Kultusministerien auf, zu prüfen, "ob die wählbaren Aufgaben in diesem Jahr der Situation angepasst werden können". Tepe weiter: "Vor allem muss die Kultusministerkonferenz zusichern, dass das Abitur gegenseitig anerkannt wird, auch wenn die Bedingungen und die Durchführung unterschiedlich waren. Das haben die Schüler verdient."

Wegen des Unterrichtsausfalls in der Corona-Pandemie hatte Juso-Chefin Jessica Rosenthal die Länder dazu aufgefordert, auf das Zentralabitur zu verzichten und stattdessen den Schulen die Prüfungsaufgaben zu überlassen.

Foto: Stühle im Flur einer Schule (über dts Nachrichtenagentur)

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