Berlin - Viele Schüler in Deutschland haben wegen der langen Schulschließungen auch dieses Jahr wieder große Lernrückstände. Deshalb arbeiten Verbände, die Länder und der Bund an Konzepten, wie damit umgegangen werden kann, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung".
Der Deutsche Lehrerverband will in wenigen Tagen einen eigenen Vorschlag vorlegen, sagte dessen Präsident Heinz-Peter Meidinger der FAS. Im vergangenen Jahr waren in fast allen Bundesländern sämtliche Schüler versetzt worden. Eine solche Regel werde laut Meidinger allerdings dazu führen, "dass viele Schüler den Anschluss nicht mehr schaffen können". Er plädiere deshalb für ein freiwilliges Zusatzjahr. "Aber nicht komplett in allen Fächern, sondern in eigenen Lerngruppen, in denen der Stoff wiederholt wird, in dem es Defizite gibt."
Die Schüler würden also gewissermaßen sitzenbleiben, aber nicht in allen Fächern noch mal dasselbe büffeln, sondern nur da, wo sie Nachholbedarf haben. Es solle kein verpflichtendes Jahr für alle sein, sondern speziell für Kinder, bei denen Ferienkurse und Nachhilfe nicht mehr weiterhelfen. Allerdings solle es möglich sein, freiwillig an einem solchen Jahr teilzunehmen, etwa um die Noten zu verbessern. Dazu könnten Ruheständler für den Schuldienst reaktiviert werden und Teilzeitkräfte ermutigt werden, ihre Unterrichtsstunden aufzustocken.
Außerdem sollen die abgehängten Schüler von ehrenamtlichen Mentoren begleitet werden. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft hatte im Januar gefordert, alle Schüler zu versetzen. Dem hatte sich der Bundeselternrat angeschlossen. Die Kultusministerkonferenz hat auf Initiative des Bundesministeriums für Bildung eine Arbeitsgruppe auf Staatssekretärsebene eingerichtet, die einen Aktionsplan erstellen soll.
Foto: Corona-Hinweis an einer Schule (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: