Berlin - FDP-Chef Christian Lindner lehnt Ausgangssperren zur Eindämmung der Corona-Pandemie grundsätzlich ab. "Ich halte Ausgangsbeschränkungen immer für unverhältnismäßig, für eine zu scharfe Freiheitseinschränkung", sagte Lindner in der "Bild"-Sendung "Die richtigen Fragen".

Und weiter: "Wenn sich Angehörige eines Haushalts draußen an der frischen Luft bewegen, sehe ich keinen Grund, ihnen das zu untersagen." Wenn es nach der FDP gegangen wäre, dann wäre dieses Instrument überhaupt nicht ins Infektionsschutzgesetz gekommen. Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach sprach sich unterdessen ebenfalls vorerst gegen eine nächtliche Ausgangssperre aus. "Ausgangsbeschränkungen sind die Ultima Ratio, man muss versuchen, das zu verhindern", sagte er in der Sendung.

Lauterbach verwies allerdings darauf, dass die Corona-Mutation B117 auf einen Monat betrachtet "vier- bis achtmal so ansteckend" sei wie das bisherige Virus. "Bisher ist es keinem Land gelungen, die viel schnellere Pandemie mit dieser Mutation in den Griff zu bekommen, ohne dass es Ausgangsbeschränkungen im Lockdown gegeben hätte."

Foto: Menschen mit Maske (über dts Nachrichtenagentur)

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