Berlin - Die stellvertretende Vorsitzende der Linken-Bundestagsfraktion, Susanne Ferschl, hat das abgespeckte Homeoffice-Gesetz von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) kritisiert. "Hier ist Arbeitsminister Heil als Tiger gesprungen und als Bettvorleger gelandet. Von einem Rechtsanspruch auf Homeoffice ist dank der CDU nichts übriggeblieben", sagte Ferschl dem "Handelsblatt" (Dienstagausgabe).
Schon heute könnten Beschäftigte oder Betriebsräte eigenständig Regelungen mit den Arbeitgebern vereinbaren. "Wenn man dem Gesetzesentwurf etwas Positives abgewinnen will, dann dass Lücken beim Versicherungsschutz geschlossen werden." Heil hatte am Montag einen überarbeiteten Referentenentwurf für sein Mobile-Arbeit-Gesetz in die Ressortabstimmung gegeben.
Der ursprünglich geplante Rechtsanspruch auf bis zu 24 Tage Homeoffice im Jahr ist entfallen. Arbeitgeber sollen nur verpflichtet werden, Homeoffice-Wünsche der Beschäftigten zu erörtern. Außerdem soll der Unfallversicherungsschutz ausgedehnt werden. Der Hauptgeschäftsführer des Verbands Die Familienunternehmer, Albrecht von der Hagen, begrüßte den Verzicht auf einen Rechtsanspruch: Immer mehr Unternehmen setzten auf das Instrument Homeoffice, und es sei sehr wahrscheinlich, dass das Instrument auch nach der Coronakrise stärker genutzt werde als vor der Krise.
"Wenn es zum Umfang der Homeoffice-Nutzung noch Diskussionen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern geben sollte, dann sind die dazu durchaus in der Lage ohne dass Arbeitsminister Heil schon das Ergebnis vorgeben muss", sagte von der Hagen. "Das dürfte viel drohende Bürokratie ersparen."
Foto: Hubertus Heil (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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