Vilnius - Der litauische Präsident Gitanas Nausėda hat Bedingungen für weitergehende Gespräche des Westens mit Russland gestellt. "Es muss der Ukraine die Krim zurückgeben, den Krieg im Donezbecken beenden", schreibt Nausėda in einem Gastbeitrag für die Wochenzeitung "Die Zeit".

Russlands Präsident Wladimir Putin müsse zudem "politische Gefangene freilassen" und "unabhängige Medien unbehindert arbeiten lassen", so Nausėda. Es könne keine Kooperation geben, "solange Russland die Krim besetzt hält". Damit antwortet Nausėda auf einen Gastbeitrag von Russlands Präsident Wladimir Putin, der vergangene Woche ebenfalls in der "Zeit" erschienen war. Der litauische Staatschef widerspricht auch der Darstellung Putins zu den Vorgängen in der Ukraine vor sieben Jahren.

"Die Demonstrationen 2014 in Kiew waren kein `Staatsstreich`, und die Besetzung der Krim war kein `Austritt` aus der Ukraine", schreibt Nausėda. Er beobachte "aggressive Bemühungen, die UdSSR wiederherzustellen", etwa durch die Unterteilung Europas in Einflussbereiche und die Missachtung der Souveränität und territorialen Integrität anderer Nationen. Auf einem EU-Gipfel vor wenigen Tagen hatten Frankreich und Deutschland vergeblich für direkte Gespräche mit Putin geworben. Mit Blick darauf schreibt Nausėda: "Russland respektiert ausschließlich starke Partner. Wenn die Europäische Union um jeden Preis und ohne Vorbedingungen kooperieren will, dann wird Russland die Bedingungen diktieren. Das Treffen der EU-Staats- und -Regierungschefs vergangene Woche zeigte, dass Europa heute einig in der Frage ist, welche Botschaft man Russland schicken möchte. Solange Russland die Krim besetzt hält und der Krieg im Donezbecken fortdauert, können wir nicht zum Tagesgeschäft zurückkehren."

Foto: Fahne von Russland (über dts Nachrichtenagentur)

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