Berlin - Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer ist unzufrieden mit den "Ampel"-Koalitionsverhandlungen. "Ich mache mir riesengroße Sorgen über den Stand der Koalitionsverhandlungen", sagte Neubauer der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

"Was wir aus den Verhandlungen hören, lässt Schlimmes vermuten." Zuvor hatte Grünen-Chefin Annalena Baerbock ein Stocken der Koalitionsverhandlungen beim Thema Klimaschutz eingeräumt. Es sei "absurd, dass die Verhandler begonnen haben, sich gegenseitig Klimaschutzmaßnahmen abzusprechen, etwa das Tempolimit", sagte Neubauer, die sich derzeit beim Klimagipfel in Glasgow aufhält, der NOZ. "Es sollte genau andersherum laufen: Alle Maßnahmen zur CO2-Reduzierung müssten aneinandergereiht werden, um dann mithilfe der Wissenschaft zu überprüfen, ob das auch wirklich reicht. Wenn nicht, müssen zusätzliche Werkzeuge genutzt werden."

Die nächste Regierung werde die letzte sein, die es in der Hand habe, Deutschland auf den 1,5-Grad-Pfad zu bringen und endlich zum Vorreiter zu werden. "Das geht nur mit klaren, deutlichen Ansagen über ein Ende fossiler Energien, ein Ende fossiler Subventionen, Ende der Flächenversiegelung und den Beginn ehrlicher, klimagerechter Politik." In Glasgow werde "überdeutlich", wie elementar es sei, dass die nächste deutsche Regierung "nach Dekaden des Klimabetrugs an allen, die auf die Versprechen der Politik gesetzt haben, Ernst macht mit dem Klimaschutz", fügte die 25-jährige Organisatorin der Fridays-for-Future-Bewegung hinzu. Die Ampel-Regierung müsse endlich auch ihre Versprechen an die internationalen Staaten einhalten.

"Das heißt unter anderem erneuerbaren Ausbau ausbauen, vor 2030 raus aus der Kohle, keine neuen Autobahnen, keine neue Gasinfrastruktur."

Foto: Luisa Neubauer (über dts Nachrichtenagentur)

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