Berlin - Der Marburger Bund fordert eine schnelle Instandsetzung der Krankenhäuser im Flutgebiet. "Die Beschäftigten in den betroffenen Kliniken brauchen eine konkrete Wiederaufbauzusage der Politik", sagte die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft, Susanne Johna, am Montag.

Die jetzt notwendig gewordenen Evakuierungen zeigten, dass man den Schutz vor extremen Wetterereignissen nicht nur in den vom Hochwasser betroffenen Regionen, sondern ganz generell stärker in den Blick nehmen müsse, so die Ärztin. "Krankenhäuser sind im Katastrophenfall das letzte Glied in der Rettungskette und müssen deshalb als kritische Infrastruktur besonders geschützt werden", sagte sie. "Darauf sollten alle Verantwortlichen zukünftig ihr Augenmerk richten." Das gemeinsame Ziel müsse sein, die Versorgung der Bevölkerung mit Gesundheitsdienstleistungen auch in Krisensituationen zu gewährleisten.

"Das gilt für epidemische Notlagen genauso wie für Naturkatastrophen oder auch Cyberattacken auf Krankenhäuser. Das Vorsorgeprinzip muss an erster Stelle stehen", sagte Johna. Krisenszenarien müssten auch regelmäßig in den Kliniken und mit den Verantwortlichen in den Kommunen besprochen werden. Schon der Mangel an Schutzkleidung zu Beginn der Corona-Pandemie habe gezeigt, dass Krisenpläne zu wenig beachtet würden.

"Übungen für den Fall der Fälle sind die beste Krisenprävention. Dafür muss den Beschäftigten dann aber auch ausreichend Zeit zur Verfügung stehen", so Johna.

Foto: Krankenhausflur (über dts Nachrichtenagentur)

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