München - Der Materialmangel in der deutschen Industrie hat sich leicht verschärft. 77 Prozent der Firmen klagten im Mai über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen, im April waren es 75 Prozent, so eine Umfrage des Ifo-Instituts.

"Die Lieferketten stehen unter Dauerstress", sagt der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. "Die Schließung von Häfen in China hat für viele Unternehmen die Situation weiter verschlechtert." Nahezu alle Schlüsselindustrien seien stark betroffen. Gegenwärtig leidet der Maschinenbau mit 91,5 Prozent am stärksten, dicht gefolgt von der Elektroindustrie.

In der Autoindustrie ist der Anteil mit 89,5 Prozent nahezu unverändert. In der chemischen Industrie ist der Anteil der Betroffenen mit 59 Prozent hingegen deutlich geringer. Bei den Herstellern von Nahrungsmitteln hat sich die Lage leicht entspannt. Gegenwärtig sprechen 64 Prozent von Problemen, nach 77 Prozent im April.

Rund jedes zweite Unternehmen, was von Materialmangel betroffen war, gab an, die aktuellen Lockdowns in China hätten die Situation weiter verschlimmert. Insbesondere der Autobau ist hier betroffen. Die massive Störung der Logistikketten wird die Erholung merklich verzögern.

Foto: Stahlproduktion (über dts Nachrichtenagentur)

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