München - Der Materialmangel in der deutschen Industrie hat sich im Dezember weiter verschärft. Rund 82 Prozent der Firmen klagten über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen, so eine Umfrage des Ifo-Instituts.
Im November waren es noch rund 74 Prozent. "Die Situation in der Industrie ist paradox", sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. "Die Auftragsbücher sind voll. Der Materialmangel erlaubt es den Unternehmen aber nicht, ihre Produktion entsprechend hochzufahren."
In nahezu allen Branchen ist die Anzahl der Unternehmen mit Beschaffungsproblemen gestiegen. Besonders betroffen sind die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen mit einem Anteil von 94 Prozent, gefolgt von der Automobilindustrie mit 93 Prozent und dem Maschinenbau mit 91 Prozent. Deutlich verschlechtert hat sich die Lage im Papiergewerbe, wo der Anteil der betroffenen Firmen von 66 auf 89 Prozent gestiegen ist. Eine leichte Entspannung zeigte sich in der Lederindustrie, wo aber immer noch knapp jedes zweite Unternehmen von Problemen bei der Beschaffung berichtete.
Aufgrund der schwierigen Lage auf der Beschaffungsseite bleiben Preiserhöhungen auf der Tagesordnung. "Mindestens jedes zweite Unternehmen plant, seine Preise in den kommenden drei Monaten zu erhöhen", so Wohlrabe.
Foto: Stahlproduktion (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: