Berlin - Die Bundesregierung weiß nicht, wie verbreitet Missbrauch und Abhängigkeit von Medikamenten unter Minderjährigen im Land ist. Das geht aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion hervor, über die die "Welt" berichtet.
Demnach habe man kaum Daten zu dem Thema, und die vorhandenen ließen "keine Rückschlüsse" zu. Zudem fehlt bisher offenbar eine klare Linie zum Umgang mit Medikamentenmissbrauch, unabhängig von betroffenen Altersklassen. Die Bundesregierung verweist auf einzelne Kampagnen und Projekte sowie eine Webseite. Allerdings gibt es offenbar keine messbaren Ziele, an denen sich Prävention und Suchthilfe orientieren könnte.
Die Datenlücken bezeichnet Wieland Schinnenburg als "Armutszeugnis". Der Sprecher für Drogen- und Suchtpolitik der FDP-Fraktion im Bundestag moniert, die Bundesregierung beschäftige sich "faktisch nicht" mit dem Thema. "Besonders schlimm ist, dass (die Bundesregierung) offenbar nichts zum Medikamentenmissbrauch bei Kindern und Jugendlichen weiß", sagte Schinnenburg in der "Welt". Wenn keine relevanten Daten vorlägen, sei auch keine wirksame Prävention und Suchthilfe möglich: "Es ist daher nicht überraschend, dass (man) sich hier keine Ziele setzt."
Foto: Tabletten (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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