Weimar - Nach der Absage von Weihnachtsmärkten in Thüringen wird Kritik aus mehreren Städten des Landes laut. "Es ist nicht verhältnismäßig, als Reaktion auf die dramatische Situation Freiluftveranstaltungen für Geimpfte und Genesene zu verbieten, während Ungeimpfte in ihren Partykellern unkontrolliert feiern", sagte Katja Wolf (Linke), Oberbürgermeisterin in Eisenach, der "Welt" (Mittwochausgabe).

Peter Kleine (parteilos), Oberbürgermeister der Stadt Weimar, sagte der "Welt": "Weshalb der Freistaat mit einem Verbot von Weihnachtsmärkten erst dann um die Ecke kommt, wenn sie fertig aufgebaut sind, ist nicht vermittelbar." Alle Händler seien bereit, die erforderlichen Hygieneregeln verantwortungsvoll mitzutragen. "Wenn sie jetzt wieder einpacken müssen, untergräbt das weiter die Glaubwürdigkeit und Akzeptanz in der Pandemiebekämpfung." Es könne nicht sein, dass der Landesregierung als Belohnung für eine knapp 80-prozentige Impf-und Genesenenquote in Weimar nichts Besseres einfällt, als den weihnachtlichen Markt zu verbieten, sagte Kleine weiter.

"Wieso ein 2G-Angebot im Außenbereich ein untragbares Risiko darstellen soll, ist für mich auch aus Infektionsschutzsicht nicht nachvollziehbar." Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) hatte die Absage der Weihnachsmärkte unter anderem damit begründet, dass "Weihnachtsmarkt-Tourismus" aus Sachsen und Bayern unterbunden werden soll. Das Problem dürfte es auch in anderen Regionen geben. Brandenburg macht ebenfalls alle Weihnachtsmärkte dicht - Berlin aber nicht.

Foto: Das waren noch Zeiten: Weihnachtsmarkt ohne Masken (über dts Nachrichtenagentur)

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