Berlin - Die Mehrheit der Bürger in Deutschland (75 Prozent) möchte selbst entscheiden, ob sie mit Bargeld oder Karte bezahlt. Das ergab eine Kantar-Umfrage für den Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV), über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben) berichten.
Allerdings wollen demnach nur noch acht Prozent auf bargeldloses Bezahlen verzichten, nachdem es vor zwei Jahren noch 14 Prozent waren. 15 Prozent gaben an, dass sie auf Bargeld verzichten könnten. Gut ein Drittel (35 Prozent) der Verbraucher, die auf Bargeld nicht verzichten wollen, versprechen sich durchs Zahlen mit Banknoten und Münzen eine besser Kontrolle über ihre Ausgaben. 17 Prozent bezeichnen Bargeld als persönliche Freiheit, je 13 Prozent befürworten es aus Gründen des Datenschutzes, der Anonymität oder der Gewohnheit. Der Vorstand der Verbraucherzentralen, Klaus Müller, forderte angesichts der Verbraucherwünsche von der neuen Bundesregierung, das Bargeld zukunftsfest zu machen. "Dazu gehört auch eine bessere Versorgung mit Bankautomaten, von denen derzeit immer mehr abgebaut werden", sagte Müller den Funke-Zeitungen. So berichtete ein Drittel der Befragten, dass sie schon mal kein Bargeld erhielten, weil kein Geldautomat in der Nähe war, bei einem weiteren Viertel war der Automat defekt. In Skandinavien sei das Recht auf Bargeld auf der Strecke geblieben, sagte Müller weiter: "Das sollten wir nicht kopieren".
Klar müsse aber auch jedem Kartenzahler sein: "Bei jedem Karteneinsatz muss man wissen, dass jemand dabei an mir verdient. Man hinterlässt eine Datenspur", sagte der VZBV-Vorstand Müller. 23 Prozent der rund 1000 Befragten erlebten bereits die Situation, dass Bargeld nicht akzeptiert wurde.
Foto: Euroscheine (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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