Berlin - Eine knappe Mehrheit der Deutschen (53 Prozent) sieht im Kampf gegen den Klimawandel vor allem Unternehmen in der Verantwortung, Maßnahmen voranzutreiben. Dies zeigt eine Umfrage von Kantar im Auftrag des Vodafone-Instituts für Gesellschaft und Kommunikation, die am Mittwoch veröffentlicht wurde.
Dicht hinter den Unternehmen folgt demnach die Regierung (52 Prozent). Damit unterscheiden sich die deutschen Antworten von internationalen Tendenzen: Im globalen Vergleich sehen 54 Prozent der Befragten die Verantwortung bei nationalen Regierungen, gefolgt von den Vereinten Nationen (40 Prozent). Unternehmen (39 Prozent) und Einzelpersonen (39 Prozent) liegen gleichauf. Eine Mehrheit der Deutschen (61 Prozent) schreibt dabei der Digitalisierung eine bzw. die entscheidende Rolle zu, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen.
Wenig Einfluss spricht ihr lediglich jeder bzw. jede Zehnte zu. Auch der Staat wird gefordert: Etwa jeder dritte Deutsche (32 Prozent) hält starke staatliche Regulierungen zur Klimawende für unvermeidbar. Als wirksamste Maßnahmen werden "strengere Vorschriften für die Industrie" (36 Prozent), "Maßnahmen für eine grüne Landwirtschaft" (34 Prozent) und die "Förderung der Kreislaufwirtschaft" (30 Prozent) angesehen. Im Kampf gegen den Klimawandel attestieren 60 Prozent der Deutschen ihrer Regierung den nötigen Willen.
Damit liegt Deutschland leicht über dem globalen Durchschnitt von 58 Prozent und in den Top drei der zehn befragten Länder im globalen Norden. Bei der generellen finanziellen Verantwortung zur Bekämpfung des Klimawandels sehen 43 Prozent der Deutschen eine geteilte Pflicht von Staat, Unternehmen und Einzelpersonen - das liegt nah am globalen Mittelwert (45 Prozent). Einvernehmen herrscht weltweit über die Gefahr, die vom Klimawandel ausgeht: Fast zwei Drittel (65 Prozent) der Befragten schätzen den Klimawandel als ernsthafte Bedrohung ein. Deutschland liegt mit 66 Prozent knapp über dem globalen Durchschnitt, darunter betrachtet sogar jeder Vierte die Erderwärmung als eine extreme Bedrohung.
Foto: Fridays-for-Future-Protest (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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