Berlin - Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Luise Amtsberg (Grüne), hat dazu aufgefordert, die Menschenrechtsverletzungen in Afghanistan "bei allen aktuellen Krisen" nicht aus dem Blick zu verlieren. "Wir tragen auch über den Abzug hinaus eine Verantwortung für die Menschen vor Ort", sagte sie der "Welt am Sonntag" dazu.

"Daher kann es uns auch nicht kaltlassen, wenn Menschenrechte vom Taliban-Regime mit Füßen getreten werden." Die Krise in Afghanistan sei vor allem eine Frauenrechtskrise, so Amtsberg weiter. "Frauen müssen sich, entgegen früheren Zusicherungen der Taliban, in der Öffentlichkeit verschleiern und nun auch im Fernsehen Gesichtsbedeckung tragen. Sie dürfen nicht mehr die weiterführenden Schulen und Universitäten besuchen. Die Gesundheitsversorgung für Frauen und Kinder ist desaströs." Die Bundesregierung müsse weiter daran arbeiten, Unterstützung für Frauen nach Afghanistan zu bekommen - "selbstverständlich ohne Anerkennung des Taliban-Regimes". Gleichzeitig werde Deutschland Frauenrechtlerinnen aufnehmen, die dann hier "ihre Arbeit für die Rechte von Frauen und gegen das Unterdrückungsregime der Taliban weiter fortsetzen können".

Foto: Afghanistan (über dts Nachrichtenagentur)

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