Berlin - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist zuversichtlich, dass die Union die richtigen Konsequenzen aus dem miserablen Ergebnis bei der vergangenen Bundestagswahl ziehen wird. "Das Ergebnis war nicht gut, das ist klar", sagte sie der "Süddeutschen Zeitung" (Samstagausgabe).
CDU und CSU seien dabei, es mit Blick auf Lehren für die Zukunft aufzuarbeiten. "Ich glaube, dass sie das sehr gut machen werden." CDU und CSU hatten bei der Bundestagswahl am 26. September mit 24,1 Prozent das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte erzielt. Den Vorwurf, es sei ein Fehler gewesen, 2018 den Parteivorsitz abzugeben, das Kanzleramt aber zu behalten, wies Merkel ebenso zurück wie den Eindruck einer wachsenden Distanz zur CDU. "Zusammen mit allen in meiner Partei und meiner Fraktion" habe sie versucht, das Beste zu geben. "Und jetzt beginnt eine neue Zeit." Merkel forderte die Frauen in der CDU auf, sich aktiv um Parteiämter zu bewerben. "Es muss weiter daran gearbeitet werden, dass sich Frauen insgesamt mehr zutrauen. Denn selbst wenn welche da sind, ist es ja nicht so, dass sie zum Beispiel um den Parteivorsitz rangeln", sagte die einstige CDU-Chefin. "Wenn man eine Volkspartei sein will, muss man der Parität nahe kommen und sie wollen." Und weiter: "Nur Männer, das passt nicht mehr in die Zeit." Merkel sagte auf die Frage, ob sie sich gerne noch mit Altkanzler Helmut Kohl (CDU) versöhnt hätte, sie habe sich "damals sehr gefreut", als Kohl sie 2006 im Kanzleramt in Berlin besucht habe. Von Kohl wie von Wolfgang Schäuble habe sie einiges gelernt. Von Schäuble insbesondere den Spruch: "Respice finem - bedenke das Ende."
Foto: Angela Merkel (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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