Berlin - Die Corona-Hilfen des Bundes werden erstaunlich wenig abgerufen, insbesondere die Mittel aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF). Das berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP.

Demnach wurden gerade einmal 1,45 Prozent der Mittel aus dem WSF abgerufen. 43 Unternehmen hatten eine Ausschüttung beantragt, 21 haben bisher eine erhalten. Gerechnet hatte das Bundeswirtschaftsministerium mit einer fünfstelligen Anzahl an Anträgen. Insgesamt 600 Milliarden Euro hatte die Bundesregierung im WSF für direkte Staatseinstiege oder Absicherungen von Krediten bereitgestellt.

So extrem wie beim WSF ging es bei den anderen Kriseninstrumenten nicht zu. Der Trend ist jedoch der gleiche. Nach Berechnungen des "Handelsblatts" wurden von den übrigen Hilfsprogrammen der Bundesregierung wie den Überbrückungshilfen bisher nur 64 Prozent der zugesagten Mittel abgerufen. Fast 30 Milliarden Euro von insgesamt 82 Milliarden Euro der Überbrückungs-, Sofort-, November- und Dezemberhilfen blieben somit liegen.

Addiert man die bislang nicht genutzten Mittel des WSF hinzu, liegen demnach 621 Milliarden Euro Staatshilfen auf Halde.

Foto: Euromünzen (über dts Nachrichtenagentur)

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