Berlin - Der Mittelstand fordert in der aktuellen Hochpreisphase für Energie ein "ganzheitliches Entlastungspaket" für die Bevölkerung und für Unternehmen. "Die Mehrwertsteuer auf Energieträger sollte temporär von 19 auf sieben Prozent oder weiter reduziert werden, die Energiesteuer auf Kraftstoffe sollte befristet halbiert werden, die Pendlerpauschale vom 1. Kilometer an 40 Cent betragen", sagte Markus Jerger, Bundesgeschäftsführer des Mittelstandsverbands BVMW, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgaben).

"Im Grunde würde es reichen, dass der Staat das zurückgibt, was er durch die hohen Energiepreise zusätzlich an Steuern kassiert hat." "Sowohl die Bezieher kleiner und mittlerer Einkommen als auch Leistungsträger in den vielen mittelständischen Unternehmen von Handwerkern, Spediteuren bis zum Taxi- und Mietwagenbetreiber leiden unter der Kostenexplosion beim Sprit und sollten entlastet werden", sagte Jerger. Die Verbraucher gegeneinander durch verschiedene Konzepte auszuspielen sei "vollkommen falsch". Vor allem müssten Haushalte und Unternehmen entlastet werden, die wirklich in Not seien. "Nicht nur der Sprit ist für viele fast unbezahlbar geworden, auch die extrem hohen Heiz- und Stromkosten treiben die Leute in den Ruin", sagte Jerger. Der Mittelstand warnte, dass das von der SPD erwogene Mobilitätsgeld für Mittelständler erneut zu mehr Bürokratie führen könnte, da die Auszahlung über den Arbeitgeber erfolgen könnte, befürchtet der BVMW-Chef. "Gerade für mittelständische Betriebe würde eine solche Regelung jedoch eine deutliche zusätzliche bürokratische Belastung bedeuten - und wenn wir eines in Deutschland nicht haben, ist es zu wenig bürokratische Belastungen für Unternehmen."

Foto: Zapfsäule (über dts Nachrichtenagentur)

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