Berlin - Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) drängt weiter auf eine Einigung der Bundesregierung auf ein Lieferkettengesetz. "Der Koalitionsvertrag muss jetzt umgesetzt werden", sagte Müller dem "Tagesspiegel".

Es gehe darum, "Kinderarbeit endlich zu stoppen und Menschenrechtsstandards für deutsche Produkte umzusetzen". Nach Müllers erfolglosen Verhandlungen mit Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und Peter Altmaier (CDU) soll der Streit um das Gesetz nun auf höherer Ebene geklärt werden. Im Januar werde es dazu "ein Spitzengespräch in der Koalition" geben, teilte der Entwicklungsminister mit. Befürchtungen, ein Lieferkettengesetz werde Verbraucher mehr Geld kosten, wies der CSU-Politiker zurück.

"Fair muss nicht automatisch teuer sein", sagte er. Das liege an den teils großen Handelsspannen. Müller fügte hinzu, dass man damit Verbraucher nicht überfordere - "und wir beenden Ausbeutung und Hungerlöhne". Dies sei für Entwicklungsländer sehr wichtig.

"Mit fairem Handel lösen wir die größten Entwicklungssprünge aus", sagte der Minister: "Faire Preise für Produkte wie Kaffee, Bananen oder Textilien sind der wirksamste Transfer von Industriestaaten in Entwicklungsländer."

Foto: Container (über dts Nachrichtenagentur)

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