Berlin - Im ersten Quartal dieses Jahres haben bei der Krankenkasse Barmer versicherte Mütter an rund 103.000 Tagen, Väter nur an rund 45.000 Tagen Kinderkrankengeld wegen geschlossener Schulen und Kitas in Anspruch genommen. Das geht aus einer Erhebung der Barmer hervor, über die die "Welt" berichtet.

"Unsere aktuelle Auswertung zeigt, dass Frauen die Hauptlast in der Versorgung der Kinder tragen", sagte der Vorstandsvorsitzende der Barmer, Christoph Straub. Die Pandemie habe das Ungleichgewicht in vielen Familien noch einmal deutlich gemacht. Das Kinderkrankengeld soll berufstätigen Eltern ermöglichen, Lohnausfälle durch die Betreuung eines kranken Kindes auszugleichen. Sie erhalten die Erstattung während der Pandemie aber auch dann, wenn das Kind nicht krank ist, sondern sie es wegen geschlossener Schulen und Kitas zu Hause betreuen müssen.

Die Antragsquoten schätzt die Barmer als hoch ein. "Das Kinderkrankengeld kommt an. Es wird stark nachgefragt", sagte Straub. Das sei gut so, schließlich müssten Eltern in diesen Zeiten unterstützt werden.

Im Vergleich zu den Vorjahren ist die Nutzung deutlich gestiegen. Während Barmer-Versicherte im ersten Quartal der Jahre 2019 und 2020 insgesamt jeweils rund 259.000 Kinderkrankengeldtage beanspruchten, waren es in diesem Jahr 355.000 Tage. Die Barmer geht davon aus, dass das Kinderkrankengeld auch in der nächsten Zeit noch stark in Anspruch genommen werden wird. "Das wird erst dann nachlassen, wenn die Impfkampagne so weit fortgeschritten ist, dass die Zahl der Covid-19-Infektionen nachhaltig sinkt", sagte Straub.

Foto: Frauen mit Kleinkindern (über dts Nachrichtenagentur)

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