Brüssel - NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hält trotz der Rückeroberung Afghanistans durch die Taliban auch in Zukunft ähnliche Militäreinsätze des westlichen Bündnisses für sinnvoll. "Afghanistan wird nicht die letzte Krise sein, in der Nordamerika und Europa gemeinsam, mithilfe der NATO, handeln müssen", schreibt er in einem Gastbeitrag für die "Welt am Sonntag".

Und weiter: "Es wird immer jemanden geben, der uns schaden will." Deshalb seien Militäreinsätze "grundsätzlich das letzte Mittel, manchmal aber doch die einzig vernünftige Antwort". Der Kampfeinsatz in Afghanistan "war ein langer und schwieriger Einsatz, der mit vielen Opfern und hohen Kosten verbunden war", schreibt Stoltenberg weiter. Insgesamt hätten über eine Million unserer Männer und Frauen in Uniform aus Nordamerika, Europa und anderen Partnerländern dort in den letzten zwei Jahrzehnten gedient. "Tausende von ihnen sind gefallen oder wurden verwundet, ebenso wie viele Afghanen, sowohl Sicherheitskräfte als auch Zivilisten. Heute möchte ich ihnen allen Tribut zollen - auch den vielen deutschen Soldaten und Zivilisten, die mit großem Mut und Professionalität ihren Beitrag geleistet haben." Stoltenberg weist auf die Erfolge des Einsatzes hin: "Die NATO-Mission bestand darin, al-Qaida erheblich zu schwächen und zu verhindern, dass Afghanistan als Ausgangsbasis für Terroristen dient, die uns dann angreifen. Seit dem 11. September hat es keine in Afghanistan organisierten Terrorangriffe mehr in unseren Heimatländern gegeben."

Foto: Jens Stoltenberg (über dts Nachrichtenagentur)

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