Berlin - Die neue Autobahn GmbH des Bundes steht vor der Aufgabe, einen gewaltigen Sanierungsstau aufzulösen. Das verdeutlichen interne Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen, über die der "Spiegel" berichtet.

Demnach sind rund 10.000 Kilometer Autobahnfahrstreifen in einem "schlechten" oder "sehr schlechten" Zustand. Die neue bundeseigene Autobahngesellschaft, die ab 1. Januar die Länder als Verantwortliche für Bau, Betrieb und Erhalt des deutschen Fernstraßennetzes ablöst, hat zudem die Erneuerung von Tausenden Brücken zu bewältigen. Ein Großteil der Bauwerke wurde in den 60er- und 70er-Jahren errichtet. Jetzt seien sie, wie ein Bauingenieur dem "Spiegel" sagte, "durch die enormen Verkehrslasten, vor allem den dichten Lkw-Verkehr, am Ende ihrer Lebenszeit".

Mit dem Wechsel der Zuständigkeit von den Ländern zum Bund sollen die notwendigen Erhaltungsmaßnahmen schneller, effizienter und kostengünstiger umgesetzt werden. Der Chef der Autobahn GmbH, Stephan Krenz, sieht das Unternehmen in Zukunft auch als Dienstleister, der die Verkehrsströme digital besser lenken soll: "Jeder vermiedene Stau bringt volkswirtschaftlichen Nutzen." In der Berliner Zentrale der Autobahngesellschaft will man auch vorbereitet sein, falls es nach der Bundestagswahl 2021 zu einer schwarz-grünen Koalition kommen sollte. Schon jetzt werde über Themen wie Recycling, Renaturierung oder energieautarke Parkplätze nachgedacht.

"Unser Ziel heißt Nachhaltigkeit", sagte Autobahnchef Krenz.

Foto: Autobahn-Baustelle (über dts Nachrichtenagentur)

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