Frankfurt/Main - Der neue DFB-Präsident Bernd Neuendorf hat seinem Verband einen "enormen Imageschaden" nach den heftigen Streitigkeiten der vergangenen Monate bescheinigt. Allerdings hätten jetzt "viele verstanden, dass wir einen Punkt erreicht haben, an dem es keine Gewinner mehr gibt, wenn wir uns noch mehr zerlegen", sagte er dem "Spiegel".

Allen sei klar, dass es so nicht weitergehen könne. Wenn der DFB in der Politik etwas erreichen wolle, "dürfen wir nicht länger ein Bild wie in den vergangenen drei Jahren abgeben", sagte Neuendorf. Nur wenn Profis und Amateure zusammenarbeiteten, habe der Verband die nötige Durchschlagskraft für den Fußball insgesamt. Es sei daher ermutigend, dass mit den neuen Chefs der Profi-Vereinigung DFL auch ein "neues Klima" herrsche.

Mit dem neuen DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke telefoniere er fast täglich.  Neuendorf kündigte auch an, sich vor der WM in Katar Ende des Jahres kritisch mit der Menschenrechtslage in dem Golfstaat zu befassen. Er werde sich sicherlich zu den Arbeitsbedingungen in Katar und zu den Rechten der Frauen äußern, sagte Neuendorf. "Man fährt nicht nach Katar, um nur im Stadion zu sitzen", er werde auch mit Menschenrechtsorganisationen und Aktivisten sprechen. Der neue DFB-Präsident rückte zudem von seiner bisherigen Festlegung ab, keinen Posten in den FIFA- oder UEFA-Gremien anzustreben.

Dies sei nicht seine erste Priorität, es gehe für ihn erst mal darum, den krisengeschüttelten DFB "in ruhiges Fahrwasser" zu führen.

Foto: Fußball (über dts Nachrichtenagentur)

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