Hannover - Im Vorfeld des nächsten Corona-Gipfels zwischen den Ministerpräsidenten und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Dienstag hat sich Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) gegen ein generelles Ausgehverbot in den Abend- und Nachtstunden ausgesprochen. "In ganz Niedersachsen liegen wir jetzt bei einer Inzidenz von knapp unter 100. Deshalb halte ich aktuell landesweite nächtliche Ausgangssperren nicht für gerechtfertigt", sagte der SPD-Politiker der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Lediglich in Städten und Landkreisen mit einer Inzidenz von mehr als 200 pro 100.000 Einwohnern und Woche sei eine solche Maßnahme sinnvoll und werde von den Menschen auch akzeptiert. Unterdessen sprach sich der Regierungschef aber dafür aus, die Arbeit im Homeoffice verpflichtend zu regeln. "Eine seitens des Bundes zu regelnde Pflicht zum Homeoffice hielte ich für sinnvoll", sagte Weil. Arbeitgeber müssten dann darlegen, warum welche Bereiche definitiv nicht ins Homeoffice gehen können.
Gleichzeitig sollten die Betriebe durch eine Flexibilisierung der täglichen Anfangszeiten ihre Beschäftigten auffordern, den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in den Stoßzeiten zu entlasten, schlägt der Ministerpräsident vor. Wichtig sei aber, dass auch bei einem weiteren Rückgang der Fahrgastzahlen durch mehr Homeoffice und geringerem Schulbesuch die Zahl der eingesetzten Busse oder Bahnen nicht reduziert, sondern eher noch weiter ausgeweitet werde. "Das würde dann zu mehr Abstand und mehr Sicherheit im ÖPNV führen", ist Weil überzeugt.
Foto: Menschen mit Schutzmaske (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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