Berlin - Vor dem Hintergrund wieder ansteigender Corona-Zahlen hat Grünen-Chef Omid Nouripour eine rasche Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes gefordert. "Man muss die Maßnahmen steigern können, wenn sich eine Notlage entwickelt", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben).
Das beginne mit der Maskenpflicht und Abstandsregeln und gehe weiter mit Zugangsregeln wie 3G, also für Geimpfte, Genesene und Getestete, so Nouripour. "Wir brauchen eine Rechtsgrundlage, die so angepasst ist, dass das Notwendige vor Ort gemacht werden kann." Man brauche eine Einigung, so schnell es geht, so der Grünen-Politiker. "Je früher wir auf den Herbst vorbereitet sind, desto besser ist es. Länder und Kommunen brauchen einen Vorlauf." Es gehe darum, die Fehler der letzten beiden Jahre nicht zu wiederholen. "Der Sommer darf nicht ungenutzt verstreichen", so Nouripour. Von den Arbeitgebern forderte der Grünen-Chef ein Entgegenkommen beim Infektionsschutz. "Arbeitgeber könnten die Homeoffice-Regelung wieder flexibler ausgestalten", sagte er. "Menschen, die zu einer Risikogruppe gehören, sollten weiter die Möglichkeit haben, das Homeoffice zu nutzen." Nouripour äußerte Bedauern über das Scheitern der allgemeinen Impfpflicht. "Derzeit ist es wichtig, dass ältere und vorerkrankte Personen sich eine vierte Impfdosis holen, um ihren Impfschutz aufzufrischen".
Nouripour vermutet, "dass wir dieses Jahr für bestimmte Gruppen auch über eine fünfte Impfung reden werden". Der Politiker selbst berichtete unterdessen über anhaltende Beschwerden nach seiner Corona-Infektion. "Ich bin immer noch erschöpft und habe Schwindelanfälle." Fünf Wochen nach seiner Infektion erhöhe er sein Arbeitspensum "nur schrittweise", sagte der Grünen-Chef.
Nouripour war nach eigenen Angaben dreimal geimpft, als er erkrankte.
Foto: Hinweis auf Maskenpflicht (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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