Düsseldorf - Apotheker in NRW wehren sich gegen die Kritik des Hausärzteverbandes Nordrhein am Einstieg vieler Apotheken in die Impfkampagne. "Wir wissen aufgrund der Erfahrungen in anderen europäischen Staaten wie auch den Modellprojekten in Deutschland, dass sich bei Grippeschutzimpfungen die Impfquote durch eine Beteiligung der Apotheker relevant steigern lässt", sagte Thomas Rochell, Vorstandsvorsitzender des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe, der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (Dienstagsausgaben).

Es gehe keineswegs darum, die Impfungen der Ärzte zu ersetzen. "Erste Auswertungen der Modellprojekte Grippeschutzimpfungen zeigen, dass mit dem Angebot in Apotheken vor allem Menschen erreicht werden, die sich sonst nicht haben impfen lassen. Wir können in den Apotheken vor Ort einen niederschwelligen Zugang für arztferne Kunden bieten, die vielleicht nur selten den Weg in eine Praxis finden", sagte Rochell weiter. Bei den Covid-Impfungen gelte: "Jede Spritze zählt. Das sollte das gemeinsame Interesse aller Heilberufler sein."

Durch die Schulungen seien die Apotheker bestens vorbereitet, "um die Impfungen in hoher Qualität durchzuführen und im äußerst seltenen Fall von Komplikationen schnell handeln zu können." In jeder Apotheke vor Ort müsse es einen ausgebildeten Ersthelfer geben. Wenn es zu einer heftigen Impfreaktion kommen sollte, werde in der Regel auch in der Hausarztpraxis der Notarzt zur Hilfe gerufen.

Foto: Apotheke (über dts Nachrichtenagentur)

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