Düsseldorf - Die Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime (Zac) rüstet sich für mögliche Angriffe aus dem Netz auf die Landtagswahl am 15. Mai in Nordrhein-Westfalen. "Wir haben uns auf mögliche Attacken intern vorbereitet. So haben wir eine verbesserte Bereitschaft eingerichtet und entsprechende Vorkehrungen für den Ernstfall getroffen", sagte Markus Hartmann, Leiter der Zac, der "Rheinischen Post" (Dienstag / Printausgabe Mittwoch).

"Wir haben auch im Landtag die Abgeordneten geschult im Thema persönliche Datensicherheit und grundlegenden Inhalt dazu vermittelt. Zudem klären wir Verbände und Institutionen über die Gefahren auf", erläuterte Hartmann. Aus Sicht der Sicherheitsbehörde stellt die Landtagswahl ein interessantes Ziel für kriminelle Hacker dar.

"Aus kriminalistischer Bewertung halten wir Cyberattacken auf die Landtagswahl für kein undenkbares Szenario. Das liegt daran, dass NRW zu den größten Ökonomien in Europa zählt", sagte Hartmann. Darum dürfe man die Bedeutung der NRW-Wahl nicht unterschätzen. "Wir nehmen das Szenario eines Cyberangriffs im Kontext der Wahl ernst", sagte er.

Der Krieg in der Ukraine verschärfe die Gefahrenlage noch einmal. Gleichwohl sagte Hartmann, dass seine Behörde derzeit keine Belege dafür habe, dass es gezielte Cyberattacken auf die Landtagswahl geben wird. "Das ist allerdings das, was wir als sogenanntes Hellfeld tatsächlich sehen. Daraus können wir nicht ableiten, es werde keine Angriffe geben", so Hartmann.

Die bei der Staatsanwaltschaft Köln angesiedelte Zac hat sich als bundesweit größte Cybercrime-Einheit der Justiz etabliert. Ihr obliegt die Verfahrensführung in herausgehobenen Ermittlungen im Bereich der Cyberkriminalität; zusätzlich gibt es beim Landeskriminalamt noch das Cybercrime-Kompetenzzentrum.

Foto: Computer-Nutzer (über dts Nachrichtenagentur)

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