Berlin - Deutschlands oberster Verbraucherschützer Klaus Müller hat sich für eine Reform der Pendlerpauschale ausgesprochen, um steigende Benzinpreise auszugleichen. "Eine simple Erhöhung der Entfernungspauschale würde vor allem hohen Einkommen helfen, Geringverdiener gingen mal wieder leer aus", sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV) dem "Handelsblatt" (Mittwochausgabe).

Eine weitere Anhebung der Pendlerpauschale, wie dies etwa von SPD und CSU befürwortet wird, lehnt er ab. Müller schlägt stattdessen die Umwandlung der Pendlerpauschale in ein "einkommensunabhängiges Mobilitätsgeld" vor. Dadurch würden alle Einkommensschichten entlastet. Laut VZBV hat ein Mobilitätsgeld den Vorteil, dass allen Pendelnden die gleiche Summe je Entfernungskilometer von der Steuerschuld abgezogen wird, so dass die Entlastung unabhängig vom individuellen Steuersatz ist.

Müller mahnte zudem einen deutlichen Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs an. "Die naheliegendste Möglichkeit, steigenden Kraftstoffpreisen aus dem Weg zu gehen, ist, Alternativen zum Auto nutzen zu können", sagte der VZBV-Chef. "Der öffentliche Nahverkehr ist vieler Orten jedoch noch keine wirkliche Option." Hier sehe er "dringenden Nachholbedarf".

Müller weiter: "Der verbraucherfreundliche Ausbau von Bus und Bahn muss oberstes Ziel der nächsten Bundesregierung sein, um die Abhängigkeit vom Auto zu senken."

Foto: Benzinpreis-Anzeigetafel (über dts Nachrichtenagentur)

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