Paris - OECD-Chefökonomin Laurence Boone erwartet dieses Jahr einen schnellen kräftigen Weltwirtschaftsaufschwung. "Die Lage ist erheblich besser als nach der Finanzkrise 2009", sagte sie dem "Handelsblatt" (Mittwochsausgabe).

Die Bedingung dafür allerdings sei, dass die Regierungen der EU-Staaten das Impfen erheblich beschleunigen. "Die Europäer könnten erheblich mehr tun", sagte Boone. "Wir sehen, dass Pharmafirmen weltweit Lizenzen erteilen, sogar an ihre Wettbewerber. Und Europa könnte auch besser in der Verteilung der Impfstoffe sein: Sie könnten schneller in den Impfzentren ankommen", sagte sie.

Es wäre auch sinnvoll, wenn die Impfzentren sieben Tage die Woche arbeiten würden. "Meine Botschaft ist: Europa hat hervorragend gehandelt, die Wirtschaft mit Geld zu unterstützen. Aber es tut nicht genug beim Impfen", sagte sie. In dieser Krise hätten die Regierungen jedenfalls schnell mit großen Konjunkturpaketen reagiert und damit die Lehren aus den Fehlern von 2009 beherzigt.

"Die Wirtschaftsstrukturen sind größtenteils erhalten geblieben. Sobald also die Wirtschaft wieder öffnet, können Unternehmen sofort großenteils genauso produzieren und handeln wie vor Corona", sagte sie. Dass die Konjunkturpakete gewirkt haben, lasse sich auch daran ablesen, dass trotz des tiefen Einbruchs der Wirtschaftsleistung die Einkommen vergleichsweise nur leicht zurückgegangen seien.

Foto: Container (über dts Nachrichtenagentur)

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