Düsseldorf - Der Ökonom Jens Südekum plädiert für ein umfassendes Konjunkturprogramm nach dem Vorbild der USA für Deutschland. "Spätestens im Herbst, wenn ein Ende der Pandemie erreicht sein sollte, brauchen wir ein weiteres Konjunkturpaket, das auf die kommenden zehn Jahre angelegt ist", sagte er dem Nachrichtenportal T-Online.
"Wenn das US-Programm als Maßstab dient, müssten es in Deutschland rund 500 Milliarden Euro sein." Aus Sicht Südekums, der als Professor internationale Volkswirtschaftslehre an der Universität Düsseldorf lehrt, gerate Deutschland verglichen mit Ländern, die die Pandemie schneller in den Griff bekommen, ins Hintertreffen. "Der Abstand zwischen Europa und dem Rest der Welt wird größer", sagte er. Deutschland werde es bei der "Corona-Aufholjagd" schwer haben.
"Zugleich wird China Amerika noch früher als bislang gedacht als größte Volkswirtschaft der Erde ablösen." Auch deshalb seien nun massive Investitionen notwendig. "Die USA lassen das Corona-Tal nicht nur früher hinter sich, sondern bekommen durch das Konjunkturpaket zusätzlichen Rückenwind, der sie noch Jahre tragen wird", so der Ökonom. Das verschärfe die Situation für die deutsche Wirtschaft.
"Langfristig könnten auch Arbeitsplätze bedroht sein, die in die Vereinigten Staaten verlagert werden", sagte Südekum.
Foto: Innenstadt von Emden mit geschlossenen Geschäften (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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