Berlin - SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hält seine Parteivorsitzende Saskia Esken für ministrabel. "In der SPD sind viele ministrabel, die Führungsaufgaben in der Fraktion oder der Partei wahrnehmen", sagte Scholz dem "Spiegel", "die Vorsitzenden selbstverständlich auch".
Auf die Frage, ob er auch Eskens erneute Kandidatur für den Parteivorsitz unterstütze, antwortete er: "Absolut, die Zusammenarbeit ist sehr gut." Sein Verhältnis mit den beiden Parteivorsitzenden Esken und Walter-Borjans sei "eng und vertrauensvoll". Und weiter: "Wir sprechen uns intensiv ab." Auch die Zusammenarbeit mit dem Fraktionsvorsitzenden und dem Generalsekretär sei "topp".
Selbst wer ihn bei der Mitgliederbefragung 2019 nicht unterstützt habe, sei "sich jetzt sicher, dass ich der richtige Kanzler wäre". Scholz rechnet sich nach den neuesten Umfragen gute Chancen aus, Angela Merkel im Kanzleramt nachzufolgen. "Es ist durchaus realistisch, dass die SPD die Wahl gewinnt", sagte Scholz, "selbst auf Platz zwei kann man Kanzler werden." Er warb für ein Dreierbündnis mit Grünen und Liberalen.
Sein Verhältnis zu FDP-Chef Christian Lindner sei "gut". Als Regierungskoalition mit einer knappen Mehrheit habe man mehrmals die Unterstützung der Oppositionsparteien für Verfassungsänderungen gebraucht. "Ich habe mehrere solcher Änderungen mit Grünen, Linken und FDP, also auch mit Lindner, besprochen", sagt Scholz, "und das zeigt: Es kommt immer auf den politischen Gestaltungswillen an".
Foto: Saskia Esken (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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