Berlin - Ex-Grünen-Chef Cem Özdemir hat die SPD und deren Kanzlerkandidat Olaf Scholz attackiert. "Die Scholz-SPD steht gerade beim Klimaschutz vollkommen blank da", sagte Özdemir der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstagausgabe).

"Wer die wählt, bekommt ein fossiles `Weiter so`, aber die Zeit des symbolischen Klimaschutzes und der Sonntagsreden muss jetzt echt mal vorbei sein." Ziel der Grünen müsse es sein, "eine Koalition des Stillstandes, also Groko plus Lindners Auspuffliberalismus, zu verhindern", sagte er mit Blick auf eine laut Umfragen mögliche Koalition von SPD, Union und FDP. "Wenn Laschet, Scholz und Lindner die Chance hätten, würden die drei sofort handelseinig. Dann heißt es beim Klimaschutz: In 20 Jahren haben wir schon genug Wasserstoff, und bis dahin geht die Party weiter", so Özdemir. Für den Wahlkampfendspurt hofft der Ex-Parteichef, dass die Grünen nicht nur auf ihre Spitzenkandidatin Annalena Baerbock setzen: "Wir sind ein Team, das für echten Klimaschutz steht", sagte er. Baerbock stehe natürlich ganz vorne und mache "in heftigstem Gegenfeuer einen Hammer-Job". Aber "direkt dahinter ist auch Robert Habeck stark, auch viele andere sind wie auch ich lautstark im Einsatz, und die Resonanz ist groß und positiv", sagte Özdemir und hob hervor: "Wir Grünen haben viele gute Leute, wir wissen, worüber wir reden, und genau das ist einmal mehr unsere Stärke." Zur Frage, ob er selbst Ambitionen auf einen Ministerposten habe, etwa für das Verkehrsressort, sagte Özdemir: "Schön, dass Sie so sicher sind, dass wir nach der Wahl sicher Regierungsämter zu verteilen haben. Ich kämpfe jetzt erst einmal dafür, dass es wirklich so kommt, leiste meinen Beitrag als Vorsitzender des Verkehrsausschusses und im Wahlkampf."

Foto: Windräder (über dts Nachrichtenagentur)

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