Tübingen - Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) kritisiert die Corona-Strategie des Bundes scharf. Er fordere ein Weiterführen von erfolgreichen Modellprojekten - auch wenn die Notbremse des Bundes kommt, sagte er dem Nachrichtenportal T-Online.

"Was der Bund macht, ist keine Strategie", sagte Palmer T-Online. Es fehle inzwischen die Akzeptanz dafür, "allein mit harten Regeln die Pandemie unter Kontrolle zu bringen", so der Grünen-Politiker. "Nach einem Jahr Pandemie sind die Leute mürbe." Tübingens Bürgermeister will das Modellprojekt "Öffnen mit Sicherheit" in seiner Stadt weiterführen - obwohl der umliegende Landkreis Tübingen derzeit eine zu hohe Sieben-Tage-Inzidenz verbucht.

Die Stadt selbst liegt bei einer Inzidenz von 80. "Wir haben in Baden-Württemberg in mittlerweile mehr als 35 der 44 Stadt- und Landkreise die Notbremse im Einsatz", so Palmer. "Und dort steigen die Zahlen weiter - anders als in der Stadt Tübingen." Die Erklärung liege für ihn auf der Hand: "Unser Konzept, intensiv zu testen und mehr Freiheiten zu gewähren, reduziert die Zahl der Fälle stärker."

Foto: Tübingen am Neckar (über dts Nachrichtenagentur)

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