Berlin - Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat das Vorgehen der Bundesregierung bei den Corona-Impfungen kritisiert. "In der ersten Impfgruppe sind viel zu viele Menschen. Acht Millionen, die bereits jetzt auf eine Impfung warten", sagte Vorstand Eugen Brysch der "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe).

Das könne "nur zu Frustrationen und sinkender Impfbereitschaft führen, weil der Impfstoff knapp ist und die Logistik aufwendig". Die Größe der ersten Prioritäts-Gruppe sei auch eine politische Entscheidung: "Die Kleinteiligkeit brächte mehr Klarheit. Doch der Bundesgesundheitsminister wäre mit einer solchen besseren Entscheidung angreifbarer gewesen", sagte Brysch.

Die einzelnen Impfgruppen müssten aus seiner Sicht hingegen viel weniger Menschen umfassen und klarere Prioritäten vorsehen: Zuerst die Pflegebedürftigen in den Heimen, dann jene zu Hause, danach die über 80-Jährigen und als letzte in der ersten Gruppe das Pflege- und das medizinische Personal in Heimen und auf den Corona-Stationen der Krankenhäuser. "So, wie es jetzt geplant ist, haben vor allem über 80-jährige immobile Patienten das Nachsehen, die zu Hause wohnen. Wo sind die mobilen Teams, die versprochen wurden, um diese Menschen aufzusuchen", sagte Brysch.

Foto: Sitzbänke mit Corona-Abstandshinweis im Krankenhaus (über dts Nachrichtenagentur)

Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?

Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: