Warschau - Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) aufgefordert, zur Unterstützung der Ukraine nach Kiew zu reisen. "Ich rufe Kanzler Scholz, Premierminister Johnson, US-Präsident Biden und Frankreichs Präsidenten Macron und alle EU-Regierungschefs auf, ebenfalls nach Kiew zu fahren", sagte er der "Bild" (Donnerstagausgabe).
"Sie sollen in die Augen der Frauen und Kinder blicken und ihnen helfen, ihre Leben und ihre Eigenständigkeit zu retten. Dort kämpfen sie für die Werte Europas und der westlichen Welt." Der Ministerpräsident forderte zugleich die Bundesregierung zu einem Importstopp russischer Öl- und Gaslieferungen auf. "Es ist so wichtig, dass Deutschland die wahren Ziele der Kreml-Politik erkennt. Denn wer Putins Kriegsmaschinerie stoppen will, muss die Öl- und Gasimporte aus Russland stoppen." Dafür müsse es ein komplettes Energie-Embargo Deutschlands und der EU gegen Russland geben, und zwar so schnell wie möglich, sagte der Premier der Zeitung. "Wenn Putin die Rubel und Dollar ausgehen, dann wird auch sein Krieg zu Ende sein. Weil sein Land dann pleite ist."
Morawiecki fordert die NATO-Staaten überhaupt zu mehr Unterstützung für die Ukraine auf. "Die Ukraine kann das als souveräner Staat jederzeit anfragen." Kiew wolle Hilfe von der freien Welt. "Das kann bedeuten, eine Flugverbotszone einzurichten oder eine humanitäre Mission zu starten, um Menschenleben zu retten."
Derzeit helfe die NATO mit humanitärer Unterstützung, sagte der Premier dem Blatt: "Aber das Leiden der Ukrainer ruft nach Aktionen statt Worten. Wenn die NATO klare Antworten gäbe, würde ich das sehr begrüßen." Auf die Frage, ob Polen bereit sei, über Umwege MiG-29-Kampfjets an die Ukraine zu liefern, sagte Morawiecki: "Wir sind weiterhin bereit, die Jets zu liefern, aber nur unter dem Schirm und in Absprache mit NATO und USA."
Foto: Olaf Scholz (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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