Berlin - Die Politikwissenschaftlerin Andrea Römmele, Professorin an der Hertie School of Governance in Berlin, hat die Auftritte von Annalena Baerbock (Grüne) und Olaf Scholz (SPD) im Wahl-Triell vom Sonntag gelobt. Armin Laschet (CDU) habe es hingegen nicht geschafft, das Momentum zu drehen, sagte Römmele der "Heilbronner Stimme".

Im Gegenteil: "Die dritte Kandidatin ist wieder zurück im Spiel." Scholz habe Seriosität und Regierungserfahrung ausgestrahlt, während Baerbock "frisch und angriffslustig" gewesen sei, "ganz die Rolle der Oppositionsführerin". Sie habe auch nach beiden Seiten ausgeteilt. Laschet sei unterdessen in die Rolle des Angreifers gerutscht.

Er "war aber zu hektisch, guckte auch phasenweise ein wenig zu grimmig und die Angriffe saßen auch nicht immer", so Römmele. Der Sozialverband VdK kritisierte unterdessen das erste Wahl-Triell. Es sei erschreckend, dass soziale Themen "so gut wie keine Rolle gespielt haben", sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagsausgaben). Dabei seien dies genau die Themen, die für die Menschen tägliche Herausforderungen bedeuteten: "Wenn sie noch mit 70 arbeiten müssen, weil die Rente nicht zum Leben reicht. Wenn ihnen dringend benötigte Hilfsmittel nicht bewilligt werden, wenn die Pflege ihrer Liebsten Angehörige selbst krank macht."

In den noch bevorstehenden zwei TV-Dreikampfrunden müsse sich dies ändern. "Die dringend notwendigen Reformen bei Pflege, Rente und Gesundheit müssen dann ganz weit oben stehen", so Bentele.

Foto: Annalena Baerbock (über dts Nachrichtenagentur)

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