Berlin - Die Gewerkschaft der Polizei verlangt nach dem Ausfall der Notrufnummern 110 und 112 Konsequenzen. "Womöglich lebensentscheidende Rufnummern wie die 110 müssen einen `doppelten Boden`, also eine doppelte technische Absicherung haben", sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jörg Radek, der "Bild" (Freitagausgabe).
"Es darf einfach nicht sein, dass jemand durch einen Softwarefehler oder ähnliches allein zurückgelassen wird." Schon die Flutkatastrophe im Westen Deutschlands in diesem Jahr habe "verdeutlicht, dass die Polizei als kritische Infrastruktur erheblich besser geschützt werden muss", so Radek. "Deshalb fordern wir schon seit Längerem eine abgekoppelte polizeiliche IT-Infrastruktur, die gegen Angriffe und Ausfälle gefeit und immer zuverlässig ist. Solche Situationen sollten im digitalen 21. Jahrhundert nicht mehr auftreten."
Auch der FDP-Innenexperte Stephan Thomae forderte: "Der wiederholte Ausfall der Notrufe von Polizei und Feuerwehr muss vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe dringend aufgearbeitet werden. Sofern sich der Verdacht bewahrheitet, dass der Ausfall durch einen technischen Defekt verursacht wurde, muss schnell gehandelt werden. Vor allem mit Blick auf die Umstellung der Notruf-Netze auf das internetbasierte System VolP sollte darauf geachtet werden, dass sich solche Situationen künftig nicht mehr wiederholen."
Foto: Polizei (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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