Erfurt - Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat sich gegen den Vorstoß seines bayerischen Amtskollegen Markus Söder (CSU) gewandt, den Corona-Impfstoff von Astrazeneca allen zur Verfügung zu stellen - ohne Priorisierung nach Risiko oder Beruf. "Mit den bis Ende März angekündigten Liefermengen werden wir den Bedarf in der zweithöchsten Prioritätsgruppe wahrscheinlich noch nicht decken können", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Freitagausgaben).

Daher sei es zu früh, über eine Aufhebung der Priorisierung zu sprechen. "Zudem ist es nicht hilfreich, wenn dieser sehr gute Impfstoff jetzt völlig ungerechtfertigt ein Ladenhüter-Image verpasst bekommt. In der höchsten Prioritätsgruppe mag der Bedarf gedeckt sein, aber in der zweithöchsten Gruppe stehen wir gerade erst am Anfang." In Thüringen werde Astrazeneca gut angenommen.

Seit Dienstag vergebe man Impftermine in der zweithöchsten Prioritätsgruppe, am Donnerstag seien die Grundschullehrer und Erzieher dazugekommen. "Die Nachfrage ist immens. In wenigen Stunden waren tausende Termine gebucht. Auch in Krankenhäusern wird der Impfstoff gut angenommen", so der Linken-Politiker.

Foto: Impfzentrum (über dts Nachrichtenagentur)

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