Wiesbaden - Die Reallöhne in Deutschland haben sich im dritten Quartal 2021 gegenüber dem Vorjahresquartal nicht verändert. Der Nominallohnindex lag um 3,9 Prozent höher als im Vorjahresquartal, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mit.
Die Verbraucherpreise stiegen im selben Zeitraum ebenfalls um 3,9 Prozent. Somit wurde der Zuwachs der Nominallöhne komplett durch die Inflation aufgezehrt. Bedingt durch die zunehmenden Lockerungen der Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie wurde im dritten Quartal 2021 weniger Kurzarbeit in Anspruch genommen. Dies führte zu gestiegenen Bruttomonatsverdiensten, da sich die Wochenarbeitszeit wieder normalisierte und das Kurzarbeitergeld nicht zum Bruttoverdienst zählt: Insgesamt hat sich die bezahlte Wochenarbeitszeit von Vollzeitbeschäftigten im Vergleich zum Vorjahresquartal um durchschnittlich 1,9 Prozent auf 38,9 Stunden erhöht.
In der Unterscheidung nach Branchen war der Verdienstanstieg gemessen am Nominallohnindex im dritten Quartal bei den "Reisebüros und Reiseveranstaltern" (36,4 Prozent), in der "Beherbergung" (12,8 Prozent), der "Luftfahrt" (10,1 Prozent) sowie in der "Gastronomie" (9,9 Prozent) überdurchschnittlich hoch, so die Statistiker. Dies sind allerdings auch diejenigen Branchen, die im Vorjahresquartal von den stärksten Verdienstrückgängen aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie - Lockdown und Kurzarbeit - betroffen waren. Es handelt sich hierbei also um Aufholeffekte, wobei die "Luftfahrt" und "Beherbergung" das Vorkrisenniveau des dritten Quartals 2019 noch nicht wieder erreicht haben, "Reisebüros und Reiseveranstaltern" sowie "Gastronomie" hingegen schon.
Foto: Schreibtisch (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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