Berlin - Sebastian Vettel muss mit dem Widerspruch zwischen Formel 1 und dem Engagement für mehr Klimaschutz leben. "Ich bin mir dieses Zwiespalts bewusst und denke auch viel darüber nach. Allerdings ist die Formel 1 nach wie vor der Sport, den ich liebe", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Samstagausgabe).
"Deshalb versuche ich anzupacken, was in meiner Verantwortung liegt und was ich verändern kann." Er versuche, möglichst energieeffizient zu leben, nutze - wenn es geht - das Fahrrad statt des Autos, den Zug statt des Flugzeugs. "Ich kompensiere meinen CO2-Fußabdruck, ernähre mich nachhaltig und spreche offen auch die Probleme des Motorsports an."
Vettel kritisiert, dass die Königsklasse ihrer technischen Vorreiterrolle nicht schnell genug nachkommt. "Bis Ende 2025 fahren wir mit den aktuellen Motoren, die zu kompliziert sind, um ein Vorbild für die Serienentwicklung zu sein. Wir erhöhen den Anteil von nachhaltigen Kraftstoffen deshalb zunächst nur auf 10 Prozent", sagte Vettel dem RND weiter. "Mir geht das alles nicht schnell genug. Man muss die Probleme jetzt anpacken und Lösungen finden. Die Formel 1 hätte so viele Möglichkeiten, den Weg in die Zukunft der Mobilität zu weisen. Aber die verschiedenen Interessen stehen sich gegenseitig im Weg."
Eine Folge sei, dass Deutschland kein Formel-1-Rennen mehr subventionieren wolle.
"Deshalb fahren wir teilweise in Staaten ohne Motorsporttradition. Ich glaube, das könnte anders sein, wenn wir mit der Formel 1 einerseits guten Sport und andererseits Lösungen für die Probleme der Zukunft bieten könnten. Dann ist es auch keine Frage mehr, ob die Formel 1 noch zeitgemäß ist."
Foto: Sebastian Vettel (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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