Moskau/Berlin - Der russische Botschafter in Deutschland, Sergej Netschajew, hat die russischen Truppenbewegungen an der Grenze zur Ukraine gegen Kritik verteidigt. Zu Meldungen, wonach Russland seine Soldaten doch nicht aus den Grenzgebieten abzieht, sagte Netschajew dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Sonntagausgaben), dass es einen klaren Befehl des russischen Verteidigungsministers gebe.
Demnach sei die Übung beendet und die Truppen würden allmählich in ihre Kasernen zurückgeführt. "Wie schnell das geht, bei Tausenden Soldaten und viel schwerer Technik, das kann ich jetzt nicht sagen", sagte der Botschafter dem RND, versicherte aber: "Der Befehl ist da!" Zur Diskussion um ein direktes Treffen zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenski und Präsident Wladimir Putin, stellte Netschajew klar, dass es keine Absage des Kreml gebe. Selenski habe vorgeschlagen, sich im umkämpften Donbassgebiet zu treffen. Daraufhin habe Putin geantwortet, wenn es um die Lösung des innerukrainischen Konflikts gehe, dann müsse Kiew mit den Verantwortlichen in den selbsternannten Republiken Donezk und Lugansk sprechen. Wenn es um das bilaterale Verhältnis zwischen Russland und der Ukraine gehe, dann sei Putin zu jeder Zeit bereit, Selenski in Moskau zu empfangen. Netschajew: "Und auf dieses Angebot gibt es bislang noch keine Antwort aus Kiew." Über ein geplantes Treffen zwischen US-Präsident Joe Biden und Russlands Präsident Wladimir Putin sagte Netschajew, der Vorschlag Bidens zu einer Begegnung auf neutralem Boden sei von Russland positiv aufgenommen worden. Jetzt würden die Modalitäten geprüft.
Foto: Ukrainische Flagge (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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