Dresden - Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat Forderungen nach einer Impfpflicht zurückgewiesen und stattdessen eine bessere Verfügbarkeit angemahnt. "Mein Eindruck ist, dass es in Deutschland einen Konsens gibt, dass es zum jetzigen Zeitpunkt keine Impfpflicht geben soll. Das hat viel auch mit der Diskussion und mit Verunsicherung in der Bevölkerung zu tun", sagte er am Mittwoch dem Nachrichtensender "Welt".

Er würde in dieser Phase darauf setzen, "dass all jene, die sich wirklich impfen lassen wollen - und das ist ein riesiger Teil der Bevölkerung - schnell ein Angebot dafür bekommen". Dafür müsse der Impfstoff besser und mehr verfügbar sein. "Daran wird hart gearbeitet. Mit der Zulassung weiterer Impfstoffe wird das auch besser möglich sein."

Das sei jetzt "das Thema der Zeit" und dann werde man zur Mitte des Jahres und auch in Richtung Herbst sehen: "Wie viele Menschen haben sich geimpft? Wenn wir die 60, 65, 70 Prozent der Bevölkerung erreicht haben, dann ist das ein riesiger Erfolg." Und dann habe man auch einen großen Schutz. "Ich würde bitten, dass wir uns in dieser Phase darauf konzentrieren, was unbedingt sein muss und nicht Nebenkriegsschauplätze eröffnen, die wieder viele Menschen verunsichern", so der CDU-Politiker.

Auch von einer FFP2-Maskenpflicht zeigte er sich nicht überzeugt. "Das A und O ist derzeit Kontaktvermeidung und Abstand, das ist der Plan A. Alles andere ist Plan B. Und wenn wir genügend FFP2-Masken im Land haben, die auch für jeden zu vernünftigen Kosten erschwinglich und kaufbar sind, dann kann man über sowas sprechen", sagte der Ministerpräsident. Er sehe das derzeit noch nicht. "Deswegen glaube ich, ist das noch kein Mittel, was wir für ganz Deutschland an jeder Stelle so einsetzen können."

Foto: Werbung für Impfkampagne (über dts Nachrichtenagentur)

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