Berlin - Vor der Wiedereröffnung der bei der Flutkatastrophe im Sommer zerstörten Ahrtalbahn an diesem Montag hat der geschäftsführende Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) den Bürgern ein unvermindertes Engagement beim Wiederaufbau der Infrastruktur zugesichert. "Wir werden zwar noch längere Zeit mit den Langfristfolgen dieser Flutkatastrophe zu kämpfen haben, aber ich versichere Ihnen, dass wir in unserem Engagement beim Wiederaufbau der Infrastruktur nicht nachlassen werden", sagte Scheuer den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagausgaben).
"Die notwendigen Gelder stehen bereit, die Arbeiten laufen mit Hochdruck. Ich danke allen Beteiligten für ihren unermüdlichen Einsatz." Ab diesem Montag ist die Ahrtalbahn zwischen Remagen und Bad Neuenahr-Ahrweiler wieder eingleisig befahrbar. Für die Instandsetzung des Streckenabschnitts habe die DB 4.200 Tonnen Kies sowie 7.800 Tonnen Schotter verbaut. Zudem mussten fünf Kilometer Kabel, ein Kilometer Schiene, 1.500 Schwellen sowie zwei Bahnübergänge erneuert werden. Scheuer will an der Verkehrsfreigabe am Montag persönlich teilnehmen. Angesichts der Schwere der Schäden komme der Wiederaufbau der zerstörten Infrastruktur "gut voran", sagte Scheuer. "Schritt für Schritt, Strecke für Strecke, Hoffnung und Signal zugleich. Ab Montag ist Ahrweiler wieder etwas besser angebunden. Ab nächsten Monat geht dann auch die Strecke nach Walporzheim wieder in Betrieb." Nach Angaben des Ministeriums soll die Strecke im Sommer 2023 nach aktueller Planung wieder zweigleisig befahrbar sein. Bei der Wiederherstellung der Strecke würden zudem planerische und bauliche Synergieeffekte genutzt, um die Strecke klimafreundlich auszubauen wie eine Elektrifizierung und Ladeinfrastruktur für alternative Antriebe von Zügen. Dazu laufen den Angaben zufolge Gespräche zwischen Bund und Land. Das Verkehrsministerium bezifferte die Schäden der Hochwasser-Katastrophe an bundeseigenen Bahnstrecken auf 1,3 Milliarden Euro, davon 570 Millionen in Rheinland-Pfalz. Die Ermittlung des Gesamtschadens sei nahezu abgeschlossen. Von den nach dem Hochwasser ursprünglich gesperrten Streckenkilometern seien über 70 Prozent wieder befahrbar.
Bis Ende des Jahres soll die Quote auf 80 Prozent ansteigen. Der Wiederaufbau solle schnellstmöglich erfolgen, damit in die betroffenen Regionen ein Stück Normalität zurückkehre. Daher konzentriere sich der Wiederaufbau der Infrastruktur grundsätzlich auf einen 1:1-Ersatz der Anlagen auf dem Stand der Technik. Die Finanzierung erfolge im Rahmen des 30 Milliarden Euro schweren Aufbauhilfefonds.
Foto: Nach dem Hochwasser 2021 (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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