Hannover - Der Start der Impfkampagne in den 16 Bundesländern ist in Niedersachsen am schlechtesten geglückt, hieran gibt es nun auch Kritik innerhalb der Landesregierung. Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU), der auch stellvertretender Ministerpräsident ist, sprach in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montagsausgabe) von "Kommunikationsproblemen zwischen den Landkreisen und dem Sozialministerium" von Carola Reimann (SPD), die es vor Beginn des neuen Jahres gegeben habe.
"Diese Fehler werden noch aufzuklären sein", sagte Althusmann der FAZ. "In der Koalition sind wir uns einig, dass wir jetzt schneller werden müssen." Althusmann regte zudem an, dass die Landesregierung ihre Impfstrategie überdenkt: "Vermutlich ist es klüger, den vorhandenen Impfstoff schnell zu verimpfen und nicht die zweite Dosis zurückzuhalten, wie wir das in Niedersachsen bisher tun." Zudem sollten die Impfzentren anders als bisher vorgesehen auch am Wochenende arbeiten. Sechs Tage nach Start der Impfkampagne wurden in Niedersachsen laut der veröffentlichten Daten nur knapp 5.000 Menschen geimpft, entsprechend 0,06 Prozent der Gesamtbevölkerung.
Das ist der niedrigste Wert unter allen Bundesländern. Im wesentlich bevölkerungsschwächeren Mecklenburg-Vorpommern bekamen allein bis Silvester schon über 11.000 Menschen ihre erste Spitze, die Impfquote dort ist mit 0,72 Prozent zwölfmal so hoch wie in Niedersachsen. Dabei hatte das Bundesland an der Nordsee schon vor Jahreswechsel über 110.000 Impfdosen parat. Angesichts des langsamen Vorankommens scheint die Klage des Gesundheitsministeriums, wonach am Tag vor Silvester 15.000 Impfdosen weniger als geplant angekommen seien und die für den 4. Januar angekündigte Lieferung von rund 63.000 Impfdosen für Niedersachsen entfalle, unbedeutend.
Foto: Maskenpflicht in der Innenstadt von Emden (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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