Berlin - Die Deutschrapperin Shirin David beklagt ein strukturelles Frauenproblem im deutschen Hip-Hop und fordert Frauen auf, die Opfer von Sexismus und sexuellen Übergriffen sind, ihre Geschichten öffentlich zu erzählen. "Wir brauchen diese Geschichten von Frauen", sagte sie dem "Spiegel".

"Nicht weil wir skandalsüchtig sind, sondern weil wir nur dann über die Probleme reden." Deshalb könne man die Frauen nur ermutigen, ihre Geschichten zu erzählen und nicht damit zu Hause im Stillen zu sitzen. "Erst dann wird es kommerziell die Leute erreichen. Erst dann wird sich etwas ändern."

David sagte, sie wisse, wie schwierig es sei, sich an die Öffentlichkeit zu wenden, sie wolle den Frauen bei diesem Schritt zur Seite stehen. "Ich werde jedem mutmaßlichen Opfer einer Vergewaltigung immer glauben." Die Debatte habe auch im Deutschrap bereits etwas verändert, weil Rapper auf einmal Angst um ihre Alben bekommen hätten. "Davor haben Rapper das alles immer abgetan mit dem Hinweis darauf, dass das Rap-Sport sei, also so was wie eine Sportart, in der man gegeneinander antritt und versucht, krasser zu sein als der Rest. Aber nicht mehr ab dem Moment, in dem die Labels bestimmte Songs nicht mehr rausgebracht haben."

Foto: Mann mit Kopfhörern (über dts Nachrichtenagentur)

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