Berlin - Fast jede zweite Landesregierung lässt inzwischen zu möglichem Rassismus in den Reihen der eigenen Polizei forschen. Das berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf eine eigene Umfrage unter den Innenministerien.

Demnach laufen in sieben Bundesländern entsprechende Studien oder sind in der Planung. Die Herangehensweise unterscheidet sich zum Teil erheblich: Baden-Württemberg, Hessen und Hamburg lassen Einstellungen Auszubildender oder aktiver Beamter abfragen. In Niedersachsen begleiten Soziologen die Beamtinnen und Beamten zehn Monate lang bei ihrer Arbeit, etwa bei der Tatortaufnahme oder im Streifendienst. Ähnlich wollen auch Berlin, Rheinland-Pfalz und Thüringen vor allem die Praxis untersuchen lassen.

Das Bundesinnenministerium hat zwei Studien beauftragt: Ein Großprojekt befasst sich mit möglicher Diskriminierung in Behörden, im Mittelpunkt einer anderen Studie steht eine Onlinebefragung von allen rund 300.000 Polizeiangehörigen in Bund und Ländern. Experten wie der Hamburger Polizeiforscher Rafael Behr halten Erhebungen über Onlinefragebogen auf diesem Feld nur für begrenzt aussagekräftig. "Doch es ist gut, dass überhaupt geforscht wird", sagte er dem "Spiegel". Eine ähnlich rege wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Thema habe es zuletzt in den Neunzigerjahren gegeben.

Foto: Polizei in einer Fußgängerzone (über dts Nachrichtenagentur)

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