Berlin - CSU-Chef Markus Söder hat eindringlich an die künftige Bundesregierung appelliert, eine sichere Stromversorgung zu garantieren. "Es darf keinen Blackout geben. Wir brauchen einen Sicherungsplan gegen Blackouts in Deutschland", sagte der bayerische Ministerpräsident den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagausgaben).

"Wenn Blackouts drohen, wird der deutsche Wirtschaftsmotor stottern. Deswegen ist die Kernaufgabe der neuen Bundesregierung, Blackouts zu verhindern und den Bau der Stromleitungen voranzubringen." Der Bedarf an Strom werde massiv zunehmen, mahnte Söder. "Wenn der nötige Strom für Elektromobilität und Digitalisierung nicht zur Verfügung steht, dann wird Deutschland international abgehängt." Eine Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke lehnte Söder ab. "Der Beschluss zum Atomausstieg basiert auf einer breiten gesellschaftlichen Akzeptanz", sagte er. Zugleich zeigte sich der Ministerpräsident davon überzeugt, dass ein vorgezogener Kohleausstieg machbar sei. Nach den europäischen Beschlüssen sei die Kohle nach 2030 ohnehin kaum mehr rentabel. Allerdings müsse generell die Energiepolitik diskutiert werden, forderte Söder. "Es bringt nichts, wenn man jeden Landkreis verpflichtet, 100 Windräder aufzustellen. Das macht nur dort Sinn, wo viel Wind weht. Wir brauchen stattdessen eine massive Beschleunigung des Stromleitungsbaus." Dafür müsse die neue Regierung Beschleunigungsgesetze auf den Weg bringen.

Foto: Strommast (über dts Nachrichtenagentur)

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