München - CSU-Chef Markus Söder hat den Unionskanzlerkandidaten Armin Laschet (CDU) vor einer Wahlniederlage gewarnt. "Es ist längst nicht selbstverständlich, dass wir als Union die Regierung bilden und das Kanzleramt verteidigen können", sagte er dem "Spiegel".

Die Union habe sich, "nachdem das erste Hoch der Grünen abgeklungen war, in Sicherheit gewiegt, aber eigentlich nur von den Fehlern der anderen profitiert". Das reiche aber nicht aus. "Ein halbes Prozent hin oder her, hier ein paar Ausgleichsmandate, dort einige Überhangmandate - und plötzlich sind wir in der Opposition", so der bayerische Ministerpräsident. Söder forderte den CDU-Chef indirekt dazu auf, "in den nächsten Wochen noch besser klarzumachen, wofür die Union steht".

Laschet sei "ein sehr guter Kanzlerkandidat, der aber als Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen derzeit vor allem mit der Bewältigung der Flutkatastrophe beschäftigt ist", so Söder. "Aber wir müssen bald auch wieder die Kraft finden, über wichtige nationale und internationale Herausforderungen zu sprechen." Der bayerische Ministerpräsident wünscht sich politische Konsequenzen aus der Flutkatastrophe. Diese sei "ein Weckruf, die bisherige Klimapolitik grundlegend zu überdenken und neu zu justieren. Wir müssen einen Zahn zulegen".

Söder weiter: "Da müssen alle aus der politischen Komfortzone raus. Es geht um unseren Fußabdruck in der Geschichte." Der CSU-Chef erneuert seine Forderung nach einem rascheren Kohleausstieg, sieht aber auch einen früheren Komplettumstieg auf Nichtverbrennungsmotoren als nötig an.

"Und auch das Ende des fossilen Verbrennungsmotors in der Autoindustrie wird früher kommen. Die Wirtschaft ist da weiter als die Politik."

Foto: Markus Söder und Armin Laschet (über dts Nachrichtenagentur)

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