Berlin - Der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes, Ulrich Schneider, ist hart mit der Linken ins Gericht. "Weshalb sollten die Menschen eine Partei wählen, bei der absehbar ist, dass ihre Fraktion im Deutschen Bundestag nicht an einem Strang ziehen, sondern sich in internen personellen oder inhaltlichen Auseinandersetzungen ergehen wird", heißt es in einem Brief Schneiders an die Spitzen von Partei- und Fraktion über den der "Spiegel" berichtet.

Besonders deutlich wird Schneider, der seit 2016 Mitglied der Linken ist, gegenüber der früheren Fraktionsvorsitzenden Sahra Wagenknecht, die das Schreiben ebenfalls erhalten haben soll. Es sei "absurd", im Wahlkampfjahr ein Buch zu veröffentlichen, "das unschwer als Abrechnung mit ihrer Partei oder Teilen ihrer Partei verstanden werden muss", kritisiert der Soziallobbyist. In ihrem Buch "Die Selbstgerechten" wirft Wagenknecht der Linken unter anderem vor, die Arbeiterschaft zu vernachlässigen und zu sehr auf Themen wie Klima- oder Antidiskriminierungspolitik zu setzen. "Wenn diese Botschaft aus berufenem Munde dann auch noch in sämtlichen Talkshows verkündet wird, kann es doch wohl niemanden wirklich verwundern, dass Hunderttausende von Wählern der Linken am Wahlsonntag zur SPD abwanderten", schreibt Schneider.

Er könne vielen Thesen und Argumenten in Wagenknechts Buch nicht folgen, aber selbst wenn er das könnte, fehle ihm "jegliches Verständnis dafür, weshalb eine Politikerin der Linken dieses nur fünf Monate vor einer Bundestagswahl herausbringt". Die Linke hatte bei der Bundestagswahl schwere Verluste hinnehmen müssen und nur 4,9 Prozent geholt.

Foto: Linkspartei-Logo auf Parteitag (über dts Nachrichtenagentur)

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