Berlin - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat gemahnt, dass trotz baldiger Zulassung eines Impfstoffes, Abstands- und Hygieneregeln nicht so bald aus dem Alltag der Menschen verschwinden werden: "Nur weil wir mit dem Impfen beginnen, sehr zeitnah jetzt nach Weihnachten, heißt das nicht, dass damit auch alle Regeln nicht mehr notwendig wären, sondern wir werden weit bis ins nächste Jahr hinein auch diese Regeln brauchen", sagte er der RTL/n-tv-Redaktion. Erst mit dem Erreichen einer Impfquote von 55 bis 65 Prozent der Bevölkerung seien weitere Lockdowns auszuschließen, so Spahn.

Die ersten "fünf Millionen Impfungen" würden dazu nicht ausreichen. Der sicherste Weg, weitere Lockdowns zu vermeiden, ist laut Spahn daher, es mithilfe der AHA-Regeln dem Virus weiterhin so schwer wie möglich zu machen. Es würden zwar weiterhin harte Wochen und Monate, aber "wir können eben begründet, auch zuversichtlich sagen, ab dem Sommer können wir Zug um Zug in die Normalität zurückkehren". Der Sommer sei "eine Perspektive, mit der man umgehen kann".

Es werde zwar keine Impfpflicht geben, der Minister appellierte indes aber an die Vernunft des Einzelnen: "Aus meiner Sicht ist das ein Gebot der Vernunft sich impfen zu lassen. Es ist vernünftig für einen selbst, weil es schützt und auch vor allem schwerste Verläufe vermeiden hilft und es ist vernünftig als Teil der Gemeinschaft, als Teil der Gesellschaft, als Teil einer Familie, weil man eben auch andere damit schützen kann." Dazu, dass unter anderem die USA und Großbritannien bereits jetzt impfen, verwies der Gesundheitsminister auf die ordentliche Zulassung des Impfstoffs in Europa: "Die anderen Länder haben bis jetzt eine Not-Zulassung gemacht." Diese ordentliche Zulassung heiße auch intensivere Prüfung.

"Es wird sozusagen auch tiefer in die Daten eingestiegen, es sind 27 nationale Behörden beteiligt und das wird die weltweit erste, reguläre ordentlich Zulassung und die ist aus meiner Sicht wichtig auch um Vertrauen in diesen Impfstoff zu gewinnen", sagte der CDU-Politiker.

Foto: Corona-Regeln (über dts Nachrichtenagentur)

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